Christian v. Malottki

Grün und Urban: Leitbild oder Widerspruch?

Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts beschäftigen sich städtebauliche Leitbilder – und in ihrer Folge das Baurecht – mit gesunden Wohnverhältnissen, „Licht, Luft und Sonne" und damit einhergehend mit einer Entdichtung, Durchgrünung und deshalb auch Erweiterung der Städte. Durch das Wohnflächenwachstum und die Mobilität der Moderne hat dieses Ideal zu Zersiedelung und riesigen Einfamilienhausgebieten im Grünen geführt.

Seit den 60er Jahren steuert die städtebauliche Leitbilddiskussion zunächst mit „Urbanität durch Dichte" und dann mit der „Europäischen Stadt" mehr oder weniger erfolgreich dagegen. Das urbane Umfeld gewinnt in den letzten Jahren aber als präferierter Wohnstandort zunehmend Bedeutung.

Der Vortrag beschäftigt sich deshalb mit den planerischen Konflikten und Lösungsansätzen rund um die urbane und grüne Stadt – vom Thema Immobilienwert von Grün über Nachverdichtung, Wutbürger und das St.-Florians-Prinzip bis zur Anpassung an den Klimawandel und die Vermeidung von Hitzeinseln in der Stadt.

Biografie

Dr.-Ing. Christian v. Malottki, (* 1977) ist Wissenschaftler am Institut Wohnen und Umwelt (IWU), einer außeruniversitären Forschungseinrichtung des Landes Hessen und der Stadt Darmstadt mit Sitz in der Rheinstraße. Er beschäftigt sich mit Fragen der Stadtentwicklung und Wohnungspolitik, insbesondere vor dem Hintergrund der Herausforderung der Reduzierung von CO2-Emissionen im Gebäude- und Verkehrsbereich. Aktuelle Schwerpunkte stellen die soziale Abfederung von Wohn- und Energiekostenanstiegen und die energetische Quartierssanierung dar.

Dr. v. Malottki studierte und promovierte an der TU Kaiserslautern in Raum- und Umweltplanung und ist seit 2008 Mitarbeiter des IWU. Er ist Mitglied der Vereinigung für Stadt-, Regional- und Landesplanung (SRL) und der Gesellschaft für immobilienwirtschaftliche Forschung (gif).